Über uns

Wer oder was ist die Masch?

Wir meinen,

  • dass man Marx braucht, um zu verstehen, warum der Reichtum immer ungleicher verteilt ist und es zu Krisen und Klimawandel kommt;
  • dass man Lenin braucht, um zu verstehen, was Globalisierung ist, warum es Kriege, Hunger und Flucht auf der Welt gibt.

So sind wir – 30 Menschen aus vielen politischen Zusammenhängen kommend – im Januar 2007 zum Schluss gekommen: Der Bedarf an Marxismus ist heute wieder groß, das Ange­bot aber klein. Was hat uns damals in Hamburg also gerade noch gefehlt?

  • Ein überparteiliches Angebot, bei dem der „kleine Mann“ allen Geschlechts Grund­kennt­nisse des Marxismus erwerben oder auffrischen kann.
  • Ein Ort, an dem streitbare Auseinandersetzungen über Erkenntnisse der marxistischen Philosophie, der politischen Ökonomie und Geschichtswissenschaft geführt werden.
  • Ein Scheinwerfer, der aktuelle Fragen aus materialistischer Sicht beleuchtet.

Kurz: Gefehlt hat eine Marxistische Abend Schule (Masch).

Was tun wir konkret?

a. Unser Grundkurs Marxismus findet mindestens einmal jährlich statt und setzt sich an vier Samstagen mit Fragen der politischen Ökonomie, der Philosophie und der Geschichtswissenschaft auseinander.

Der Marxismus ist ein Feind ewiger Wahrheiten. Marxisten suchen die Wahrheit in den Tatsachen. Natürlich wirst Du in unseren Kursen erfahren, was die „Altvorderen“ gedacht haben, aber wenn Du das fraglos als ewige Wahrheit konsumierst, hätten wir unser Ziel verfehlt. Deshalb ist jede kritische Frage nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Dementsprechend gibt es in unseren Kursen einen Mix aus Lehrgesprächen, Gruppenarbeit, Diskussion und Pausen. Dabei kommen Texte auf Papier, Power Point, Flipchart und Metaplankarten in bunter Folge zum Einsatz. Alle TeilnehmerInnen bekommen einen Reader, mit dem sie den Kurs nacharbeiten können. An einem Büchertisch können die Schriften der Klassiker Marx, Engels, Lenin u.a. gekauft werden.

b. Kapitallesekreise

In unseren Kapitallesekreisen lesen wir Band 1 des „Kapital“ von Karl Marx. Bis 2020 fanden sie immer vor Ort statt, seit April 2020 online. Dieses Format macht es möglich, dass TeilnehmerInnen nicht nur aus Hamburg mitmachen können. Im Februar 2021 haben deshalb mehrere neue Lesekreise begonnen, deren TeilnehmerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum kommen. Die Lesekreise finden 14-täglich statt, sie werden ein bis zwei Jahre dauern, eventuell auch länger. Vorkenntnisse werden nicht benötigt, nur Interesse und Ausdauer.

c. Die Diskussionsveranstaltungen der Masch sind Veranstaltungen zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Themen mit dem Anspruch, aus marxistischer Sicht das Geschehen beleuchten zu wollen. Dazu laden wir fachkundige ReferentInnen ein.

d. Ihr müsst nicht zu uns kommen, wir kommen auf Anforderung auch zu Euch. Neben den eigenen Kursen der Masch bieten wir Euch, – also Gewerkschaftsgruppen, Jugendgruppen, Jugendweihekursen usw. – ReferentInnen für Eure Bildungsabende oder Wochenendseminare an. Folgende Themenbereiche aus marxistischer Sicht sind derzeit im Angebot:

  • eine breite Palette geschichtlicher Themen,
  • die Evolutionstheorie,
  • Arbeitsrecht und gewerkschaftliche Fragen,
  • ….

Die jeweils aktuellen Angebote und Termine findet Ihr auf www.marxistische-abendschule.de

Wir könnten noch mehr tun, aber: Die Masch ist ein Verein und lebt wie jeder Verein von seinen Mitgliedern. Damit der Verein wirksamer, lebendiger und vielfältiger wird, brauchen wir noch Dich und natürlich auch Dich …

Die Tradition der Masch

Mit der Wahl des Namens haben wir uns bewusst in die Geschichte der Arbeiterbildungsvereine und der Marxistischen Arbeiterschulen gestellt.

Unsere Geschichte reicht bis 1840 zurück. Damals gründeten deutsche Handwerker aus dem „Bund der Gerechten“ in London einen ersten Arbeiterbildungsverein, in dem auch Karl Marx und Friedrich Engels Vorträge hielten. Zu unserem Erbe gehört auch die 1906 von August Bebel gegründete Parteischule der SPD, in der u.a. Rosa Luxemburg und Franz Mehring lehrten. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges bestanden an 854 Orten lokale Bildungsausschüsse. Der 1874 in Hamburg geborene Hermann Duncker hat als so genannter „Wanderlehrer“ noch in vielen weiteren Städten Arbeitern marxistische Grundbildung vermittelt.

Hermann Duncker war es auch, der 1926 maßgeblich an der Gründung der Marxistischen Arbeiterschule in Berlin mitgewirkt hat. Im Frühjahr 1931 gab es diese Abendschulen bereits in 26 Städten, auch hier in Hamburg. Die Masch vermittelte vor allem Betriebsarbeitern und Arbeitslosen Kenntnisse der politischen Ökonomie und der materialistischen Geschichtsauf­fassung. Aber auch Kultur und Naturwissenschaften standen auf dem Lehrplan. In der MASCH wirkten so bekannte Schriftsteller wie Bertolt Brecht und Ludwig Renn, Komponisten wie Hanns Eisler, Theaterleute wie Erwin Piscator und bedeutende Gelehrte wie Albert Einstein.

In der Bundesrepublik lebte die Tradition der Masch vor allem in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder auf. Zahlreiche marxistische Grundlagentexte wurden neu aufgelegt und fanden weite Verbreitung.

Mit dem Zusammenbruch des „realen Sozialismus“ brach auch diese Arbeit zunächst fast überall in sich zusammen. Triumphierend hieß es: „Marx ist tot“. Aber der reale Kapitalismus hat Marx in den Köpfen wieder zum Leben erweckt und zur Gründung unserer Masch geführt.

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