Diskussion

Bombadierung Gazas

Zu unserer Veranstaltung „Bomben auf deutsche Städte im 2. Weltkrieg“ – Vortrag abrufbar: Im
Brennglas des Marxismus: Bombenkrieg in Hamburg (youtube.com), erreichte uns folgender
ergänzender aktueller Hinweis des Referenten Manfred Klingele, den wir gerne veröffentlichen:

Die Bombardierung Gazas und der 2. Weltkrieg

US-Präsident Biden berichtete von einem Treffen mit Netanjahu im Dezember 2023, in dem er ihn ermahnte, beim Krieg gegen Gaza die Zivilbevölkerung zu schonen. Darauf habe dieser ihm geantwortet: „Nun, ihr habt gegen Deutschland Flächenbombardements durchgeführt, ihr habt die Atombombe abgeworfen. Viele Zivilisten starben dabei.“(„Well, you carpet-bombed Germany. You dropped the atom bomb. A lot of civilians died,“) (Biden says Netanyahu ‘has to change,’ accuses Israel of ‘indiscriminate bombing’ – POLITICO) Netanjahus Argument ist also, damals hätten die Westalliierten in Deutschland und die USA in Japan ja auch den Feind – zum einen Nazideutschland, zum anderen das kaiserliche Japan – mit Flächenbombardierungen bekämpft. Und das würde die israelische Armee jetzt auch mit dem Gazastreifen machen, um den Feind Hamas zu besiegen. Dabei würden nun mal viele Zivilisten sterben. Dieser Vergleich ist interessant und – entlarvend. Die Bombardierung der Wohngebiete der deutschen Städte war, wie ich in meinem Vortrag dargelegt habe, gerade nicht dazu da, Deutschland militärisch zu besiegen! Das Ziel war vielmehr, Bomben auf zivile Objekte zu werfen, ohne die Kampfkraft der deutschen Wehrmacht in ihrem Krieg gegen die Sowjetunion zu schwächen. Und die Atomabwürfe auf Japan hatten auch nicht das Ziel, Japan zu besiegen -es war schon besiegt- sondern der Sowjetunion, als Klassenfeind, die Wirkung der Atombombe vorzuführen. Netanjahu macht mit seinem Vergleich also indirekt deutlich, dass es bei der Bombardierung Gazas nicht um die militärische Vernichtung der Hamas geht, dazu sind, wie in meinem Vortrag nachzuhören, Flächenbombardements auf Wohnviertel völlig ungeeignet. Das eigentliche Ziel kann deshalb nur der nächste Schritt der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung insgesamt sein.“

Die Veranstaltung findet ihr auf unserem youtube-Channel: https://www.youtube.com/@Masche.V.

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Dokumentation zum Thema Kriegsgefahr

Wir dokumentieren hier die derzeit weder im Netz noch auf dem Buchmarkt erhältliche Rede von Togliatti auf dem VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale 1935 zum Thema Kriegsgefahr und Friedenskampf.

Natürlich sind die Unterschiede in der Weltlage und der Kriegsgefahr zwischen damals und heute groß. Wir halten die Rede dennoch für einen wichtigen Beitrag auch für die heutige Diskussion um die Einschätzung der Weltlage und die politischen Konsequenzen daraus.

Die Rede leitet beispielhaft konkret die Kriegsgefahr aus der durch die Krise von 1929 verschärften ungleichmäßigen Entwicklung des ökonomischen, politischen und militärischen Kräfteverhältnisses der imperialistischen Großmächte her. Daraus ergibt sich eine Einschätzung, welche Großmächte die Hauptkriegsbrandstifter sind und welche derzeit kein Interesse an einer Verschärfung der Kriegsgefahr haben. Schließlich zieht die KI Schlussfolgerungen aus dieser Einschätzung über den Zusammenhang zwischen dem Kampf gegen die Hauptkriegstreiber zur Verteidigung des Friedens mit dem Kampf der Arbeiterklasse gegen ihren jeweiligen Hauptfeind im eigenen Land.

Außerdem dokumentieren wir einen persönlichen Diskussionsbeitrag, der versucht mit dem Instrumentarium, das auch Togliatti angewandt hat, das Thema „Aktualität der Kriegsgefahr und der deutsche Imperialismus“ einzuschätzen und daraus politische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Rede von Togliatti finder sich hier.

Die Präsentation zur Aktualität eines Weltkriegs gibt es hier.

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